AK Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

Der Arbeitskreis „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ (AK GMF) der SPD-Berlin-Mitte steht für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben aller Menschen – ungeachtet ihrer ethnischen Herkunft, religiösen Überzeugung, sexuellen Orientierung oder sozialen Lage.
Unser Ziel ist die Verwirklichung einer solidarischen Gesellschaft der Menschlichkeit, die durch gegenseitige Achtung und Wertschätzung sowie Gleichberechtigung und gruppenübergreifenden Zusammenhalt in dem durch Vielfalt und Verschiedenheit geprägten Metropolenbezirk Berlin Mitte bestimmt ist.

Dafür treten wir allen Bestrebungen entgegen, die Menschen diskriminieren und in ihrer freien sowie selbstbestimmten Entfaltung im Rahmen des Gemeinwesens behindern. Rechtsextremen, alltagsrassistischen sowie menschenverachtenden Ideologien und ihren realen Erscheinungsformen jeder Art erteilen wir eine klare Absage.

Der Schwerpunkt des AK GMF ist die Arbeit gegen Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und (Alltags-)Rassismus. Dabei behandeln wir diese Erscheinungen nicht als isolierte Problemfelder, sondern im Kontext eines grundsätzlichen und weiter formulierten Zieles: einer Gesellschaft, die durch gegenseitige Wertschätzung, Gleichberechtigung und gruppenübergreifende Solidarität gekennzeichnet ist.

Rechtsextremismus sowie Rechtspopulismus wurden in den letzten Jahrzehnten zunehmend hoffähig in Europa. In Deutschland zeugen die politischen Erfolge der NPD, der Schillpartei oder der Pro-Partei von dieser Entwicklung. Bisher konnte keine rechte Partei im Nachkriegsdeutschland über längere Zeit erfolgreich agieren. Dennoch verweisen die immer wiederkehrenden Einzelerfolge auf das in Deutschland vorhandene Potential für solche Strukturen.

Eine besondere Gefahr stellen die größtenteils zersplitterten rechtsextremen und gewaltbereiten Gruppierungen dar, wie z. B. die der freien Kameradschaften. Wenn sich diese Strömungen bisher aus verschiedenen Gründen auch nicht dauerhaft verbunden und massenwirksam durchgesetzt haben, sind sie doch für viele Menschen in unserer Gesellschaft eine existenzielle Bedrohung. Sie schaffen ein nicht hinnehmbares Klima der Angst.

Der rote Faden unserer Arbeit gegen diese Tendenzen ist das Konzept der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (GMF) des Soziologen Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer. Demnach ist Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit dort auszumachen, wo Menschen aufgrund einer bestimmten, manchmal auch nur behaupteten, Gruppenzugehörigkeit mit Feindseligkeit konfrontiert, ausgegrenzt und abgewertet werden. Das GMF-Konzept verbindet verschiedene Erscheinungsformen dieses Phänomens. Neben Fremdenfeindlichkeit und Rassismus beinhaltet es u. a. Antisemitismus, Homophobie und Islamfeindlichkeit sowie die Abwertung von Behinderten, Langzeitarbeitslosen oder Obdachlosen. Die zentrale Annahme des GMF-Konzeptes ist, dass sämtlichen Formen derartiger Abwertung und Feindseligkeit eine Ideologie der Ungleichwertigkeit von Menschen zugrunde liegt.

Der Schwerpunkt unserer Arbeit ist die ständige Auseinandersetzung mit den Erscheinungsformen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. In diesem Zusammenhang beobachten wir ständig die entsprechenden Entwicklungen in unserem Bezirk.

Wir unterstützen und kooperieren mit den vielen Mitmenschen, die sich gegen rechte Gewalt und rechte Ideologien engagieren. Dank dieser Kooperation können wir langfristige Erfolge erzielen und im Ernstfall kurzfristig reagieren; ob durch Solidarisierung mit Opfern oder durch politische Aktionen gegen Täter.

Zur aktiven Bekämpfung von GMF leisten wir parteiintern wie –extern politische Bildungs- und Sensibilisierungsarbeit. Das bedeutet, über die Problematik aufzuklären, sie auch in ihren historischen Dimensionen zu erläutern, kontinuierlich über die aktuellen Ereignisse und Entwicklungen zu informieren und Informationsmaterialien zusammenzustellen. Unter anderem möchten wir in größeren zeitlichen Abständen Veranstaltungen durchführen und Exkursionen anbieten.

Der AK GMF will mit seiner Arbeit politisch Einfluss nehmen – innerhalb wie außerhalb der SPD – und dabei insbesondere die SPD-Mitte mobilisieren. Dafür beteiligen wir uns auch an programmatischen Debatten der Partei und bringen unsere Anliegen und Forderungen in die Wahlund Parteiprogramme ein.

Nicht zuletzt vernetzen wir den AK GMF mit anderen Arbeitsgemeinschaften und –kreisen der SPD sowie mit zivilgesellschaftlichen Akteuren gegen Rechtsextremismus und GMF, etwa dem „Bündnis Mitte gegen Rechtsextremismus“.