Haus der Statistik: Erfolg für die SPD

Veröffentlicht am 29.05.2018 in Bezirk

Haus der Statistik am Alexanderplatz

Am Alexanderplatz wird Großstadt gebaut. Die Hochhausbebauung, viele Jahre in den Schubladen der Planer verschwunden, wird konkret. Der Senat arbeitet intensiv mit den Grundstückseigentümern an der Realisierung, Wettbewerbe werden vorbereitet. Die U-Bahnlinie 5 wird Richtung Rotes Rathaus und Hauptbahnhof verlängert, der Alex wird damit für noch mehr Menschen täglicher Umsteigeort. Mit dem Haus der Statistik kommt nun ein Baustein der ganz besonderen Art dazu!

Eigentlich schon zum Abriss freigegeben, wird sich das Haus der Statistik nun zum Mittelpunkt eines Quartieres entwickeln, das sich von den hochkommerziellen Projekten am Alexanderplatz deutlich abhebt. Im Koalitionsvertrag der ROT-ROT-GRÜNEN Koalition steht hierzu:

„Das Haus der Statistik wird als Ort für Verwaltung sowie Kultur, Bildung, Soziales und Wohnen entwickelt. Die Koalition beabsichtigt das Haus in Landeseigentum zu überführen. Es soll ein Projekt mit Modellcharakter entstehen, indem neue Kooperationen und eine breite Mitwirkung der Stadtgesellschaft sichergestellt werden.“

Nachdem es Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) gelungen ist, das Grundstück dem Bund im letzten Herbst abzukaufen, hat sich eine ungewöhnliche Standortgemeinschaft zu einer Kooperation auf Augenhöhe zusammengefunden: der Bezirk Mitte, die Initiative (ZUsammenKUNFT Berlin eG, Genossenschaft für Stadtentwicklung), die Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM), die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen.

Gemeinsames Ziel dieser bisher einmaligen Kooperation aus öffentlichen und zivilen Akteuren ist der Einstieg in eine gemeinwohlorientierte Stadtproduktion und das an einem Ort höchster Zentralität.

Die Kooperationsgemeinschaft hat sich in Rückkopplung mit der Koalition darauf verständigt, dass der vorhandene Altbau schnell revitalisiert und nicht etwa abgerissen werden soll. Im Kopfbau zum Alex sollen insbesondere soziokulturelle Nutzungen im Sinne der Initiative Platz finden, in den anderen Gebäudeteilen öffentliche Verwaltung. Um hier schnell voran zu kommen, ist bereits ein offener Fassadenwettbewerb ausgelobt.

Auf den Neubauflächen wollen wir viele leistbare Wohnungen, weitere soziokulturelle Nutzungen und ein neues Rathaus für den Bezirk Mitte als Ersatz für den Rathausstandort hinter dem Kino International schaffen. Der Bezirk möchte hierbei auch einen Anlaufort für Obdachlose vergleichbar dem Standort der Stadtmission am Bahnhof Zoo schaffen.

Welche weiteren Nutzungen hier Platz finden können, wie Entscheidungsprozesse hierzu transparent gestaltet werden können, wie die weiteren Gebäude sich in dem Quartier einfügen können, wird die nächsten Monate intensiv auch mit der Stadtöffentlichkeit besprochen werden. Hierzu wird am 30. Mai ein Vernetzungsratschlag stattfinden (www.hausderstatistik.org).

Ende des Jahres wird dann ein dialogisches Workshopverfahren mit professionellen Architektur- und Städtebaubüros stattfinden, um die städtebaulichen Grundlagen für die Aufstellung eines B-Plans zu schaffen. Denn bevor gebaut wird, muss das Planungsrecht dafür geschaffen werden.

Entstehen soll ein vitales, bunt gemischtes, gemeinwohlorientiertes, außergewöhnliches Quartier, das auf die Stadt ringsum ausstrahlt. Um diesem öffentlichen Kooperationsprozess einen Ort der Information und Diskussion zu geben, wollen wir den FahrradFlöckner Pavillon

Nach dem Motto : „Mitte machen – mit mischen in Mitte“ sind Sie alle eingeladen, Ihre Ideen hierzu einzubringen.

von Ephraim Gothe, Stadtrat für Stadtentwicklung, Soziales und Gesundheit in Berlin-Mitte